Auktionstheorie

Die Auktionstheorie bildet ein wichtiges Instrument, das Verständnis der Preisbildungsmethode im Rahmen der unterschiedlichen Formen von Auktionen zu entwickeln.Auch wenn die Auktionstheorie als Spezialgebiet der Spieltheorie betrachtet wird, bildet sie ein wichtiges Instrument, das Verständnis der Preisbildungsmethode im Rahmen der unterschiedlichen Formen von Auktionen zu entwickeln. Komplizierte mathematische Formeln leiten Vorhersagen über das sogenannte gleichgewichtige Bietverhalten her. Ein gleichgewichtiges Bietverhalten ist dann erreicht, wenn eine Besserstellung eines Bieters gegenüber den anderen Bietern durch Änderungen des Gebotes nicht möglich ist. Dies bedeutet, dass alle Bieter unter annähernd gleichen Rahmenbedingungen ihre Gebote abgeben.

Die Auktionstheorie und ihre Anwendungsbereiche

Neben den bekannten Auktionen, wie sie in den international bekannten Auktionshäusern oder im privaten oder teilprivaten Bereich stattfinden, erhalten kommerzielle Auktionen durch die massive Technisierung und Globalisierung immer größere Bedeutung.

Bereits im antiken Rom gab es Auktionen, die für den kommerziellen Handel genutzt wurden. Trotzdem erhielten Auktionen erst Anfang der 1970er-Jahre ökonomisch berechtigtes Interesse. Ausschlaggebend dafür war zu diesem Zeitpunkt der Verkauf von Ölbohrrechten über Auktionen. Zu diesem Zeitpunkt formulierte sich die Frage nach der Modellierung dieser Auktionen.

Je höher der Nutzungsanteil der Auktionen im Bereich der wirtschaftlichen Transaktionen wie beispielsweise Auktionen von Telekommunikationslizenzen wie UMTS oder 3G wurde, umso wichtiger wurde die Auktionstheorie als Basis fundierter theoretischer Arbeiten. Die Auktionstheorie ermöglichte es den Wirtschaftswissenschaftlern, auch wirtschaftliche Themen, die auf den ersten Blick mit Auktionen keine Ähnlichkeiten aufweisen, aus auktionstheoretischer Sicht zu behandeln. Dadurch konnten Einblicke in die Entwicklung von Handlungen, die auf Intuition und Verständnis basierten, erhalten werden. Die wiederum sind für die Analyse wirtschaftlicher Probleme von Bedeutung.

Der Einsatz der Auktionstheorie

Da die Auktionstheorie ein Spezialbereich der Spieltheorie ist, erfolgt die erste Betrachtung aus dem Blickwinkel des Spiels, da das Ergebnis jedes Spielers von den Strategien aller Mitspieler abhängt. Dabei wird zwischen dem kooperativen und dem nicht-kooperativen Spiel unterschieden.

In der Auktionstheorie sind die an der Auktion beteiligten Bieter die Spieler. Bei der Unterscheidung der unterschiedlichen Formen der Auktionen wie

  • Offene Auktionen: Englische Auktion, Holländische Auktion
  • Verdeckte Auktionen: Erstpreisauktion, Zweitpreisauktion

findet man unterschiedliche Interessen aus der Spieltheorie wie die gegenseitigen Abhängigkeiten der Spieler und die bestehenden Regeln einer Auktion. Mit diesem Wissen besteht die Möglichkeit, die auftretenden Situationen zu analysieren und aus der Analyse heraus die optimale Bietstrategie zu berechnen.

Bei der Berechnung der optimalen Bietstrategie sind die Anzahl der Bieter, die davon abhängige Wertschätzung der Güter und alle weiteren Informationen, die erhältlich sind (beispielsweise Höhe der Gebote der Mitbieter, Zahlungsbereitschaft, Intensität des Interesses am Gut) wichtige Faktoren. Wurde die Bietstrategie optimal berechnet, hat der Bieter einen positiven Nutzen, indem er einen Preis unterhalb der eigenen Wertschätzung des Gutes zahlen muss.