Unterschiede zwischen Universität, FH und Berufsakademie
Junge Menschen, die die allgemeine Hochschulreife oder das Fachabitur in der Tasche haben, fragen sich oft, welcher Ausbildungsweg oder welches Studium für sie das Richtige ist. Obwohl sich die Bachelor- und Masterstudiengänge inzwischen allgemein durchgesetzt und weitgehend das Diplom abgelöst haben, bestehen nach wie vor große Unterschiede zwischen den Studiengängen an einer Universität, einer Fachhochschule und einer Berufsakademie. Hier gilt es, die Vor- und Nachteile der einzelnen Studienformen genau abzuwägen und erst dann eine Entscheidung zu treffen.
Studium an einer Universität
Universitäten bieten ganz unterschiedliche Studiengänge in nahezu allen Fachrichtungen an. Einige Berufe wie zum Beispiel Arzt, Zahnarzt, Apotheker oder Rechtsanwalt setzen sogar zwingend ein Universitätsstudium voraus.
Ein wesentlicher Vorteil der universitären Studiengänge ist, dass sie relativ flexibel gestaltet werden können. Die Studenten können sich dabei ihren Stundenplan im Rahmen der allgemeinen Vorgaben selbst zusammenstellen. Nicht zuletzt fördert ein Universitätsstudium auch die Fähigkeit zum eigenständigen Arbeiten. Dies ist vor allem für eine Tätigkeit in der Forschung unabdingbar. Wer also den Wunsch hat, später einmal wissenschaftlich tätig zu sein und dabei auch noch zu promovieren oder zu habilitieren, kommt an einem Universitätsstudium nicht vorbei.
Studium an einer Fachhochschule
Fachhochschulen existieren erst seit den 1960er Jahren. Anfangs konnten dort nur technische Fächer studiert werden, inzwischen wurde das Angebot auch auf wirtschaftswissenschaftliche und sozialpädagogische Fächer erweitert.
Ein Studium an der Fachhochschule setzt entweder die allgemeine Hochschulreife oder das Fachabitur voraus. Es ist im Gegensatz zum Universitätsstudium sehr stark strukturiert und auch von kürzerer Dauer. In das Studium sind auch verschiedene Praktika oder Praxissemester integriert.
Studium an einer Berufsakademie
Berufsakademien bieten jungen Menschen die Möglichkeit, nach sechs Semestern einen Bachelorabschluss in einem dualen Studiengang zu erwerben. Dafür muss ein Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen aus dem Bereich Wirtschaft, Technik oder Sozialwesen abgeschlossen werden. Hier wird dann auch die praktische Ausbildung durchgeführt. Den theoretischen Teil übernimmt die Berufsakademie. Die Theorie- und Praxisphasen dauern jeweils drei Monate und wechseln einander ab. Ein wesentlicher Vorteil des Studiums an einer Berufsakademie ist, dass die Absolventen bereits über eine mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Nachteilig könnte sich eventuell die mangelnde Akzeptanz der Studiengänge auswirken, denn bei der Besetzung von Führungspositionen in größeren Unternehmen werden oft Universitäts- oder Fachhochschulabsolventen bevorzugt.