Was zeichnet einen guten Lehrer aus

Über sogenannte schlechte Lehrer(innen) wird seit jeher geklagt. Was aber zeichnet einen guten Lehrer aus? Auf diese Frage gibt es offensichtlich keine schnelle Antwort. Anderenfalls könnte man einfach eine Checkliste für Lehramtstudenten/innen aufstellen und sukzessive abhaken. 

Spontan gefragt, würden die meisten sicher an folgende oder ähnliche Eigenschaften denken: Ausgezeichnetes Fachwissen, Durchsetzungsvermögen, soziale Kompetenz und pädagogische Fähigkeiten. Lehrer(innen) sollen eine Vorbildfunktion erfüllen und Vertrauensperson sein. Sie sollen gerecht sein und den Schüler(innen) Ehrgeiz, Arbeitswillen und Selbständigkeit vermitteln. 

Die Schule und damit die Lehrer(innen) haben zunächst die Aufgabe, den Schülern im vorgesehenen Zeitrahmen zum entsprechenden Schulabschluss zu verhelfen. Gute Lehrer(innen) können Schüler(innen) motivieren, Talente und Interesse für bestimmte Fachgebiete wecken und damit schon einen bedeutenden Grundstein für die spätere Karriere legen. Erfolgreiche Schüler(innen) entwickeln Selbstvertrauen und können die Schulzeit auch zur Festigung ihrer sozialen Kompetenz nutzen. 

Gibt es überhaupt den „Prototyp“ des „guten Lehrers“?

„Geschmäcker sind verschieden“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Und das ist der Grund, weshalb wir „es nicht immer allen recht machen können“. Im Jugendalter sind Sympathien und Antipathien noch nicht so stark ausgeprägt wie in zunehmendem Alter. Dennoch sind sie auch bei Kindern schon vorhanden. Folglich kann es die Checkliste für den absolut perfekten Lehrer schon allein aufgrund persönlicher Präferenzen nicht geben.

Gibt es dennoch ein „Rezept“ für möglichst gute Lehrer(innen)?

Lehrerin

In der Wirtschaft liegt das Wort Authentizität schon lange in aller Munde. Ein Vorstandsvorsitzender zum Beispiel wirkt nur dann kompetent, glaubwürdig und respekteinflößend, wenn er entsprechend authentisch auftritt. Das heißt, Körpersprache und das gesprochene Wort müssen zusammenpassen. Eine Lüge oder ein Unglaube an den nächsten Geschäftserfolg wird vom Publikum durch selbst kleinste Diskrepanzen in der Körpersprache zum Sprachinhalt unbewusst wahrgenommen. Mit einem guten Coach kann man Authentizität trainieren und Politiker sollen wohl ein besonderes Talent haben, „Unechtheiten“ zu überpinseln. Mit anderen Worten, wenn wir uns nicht wohl fühlen, spiegelt sich das in unserem Ausdruck und unserer Körpersprache wider.

Lehrer(innen), die sich mit Jugendlichen, vor einem Publikum oder generell in ihrem Job nicht wohl fühlen wirken nicht authentisch, verlieren Respekt und Vertrauen und provozieren Antipathie. Lehrer(innen) sind genau wie in anderen Branchen, Führungspersönlichkeiten, die mit Selbstvertrauen motivieren sollen. Vielleicht könnte man unsicheren oder introvertierten Persönlichkeiten bereits im Studium mehr unter die Arme greifen. Im Extremfall passt aber der Beruf des Lehrers einfach nicht. 

Menschen gewinnt man am besten, wenn man ihnen zeigt, dass man sie mag. Ein Lächeln wird meist automatisch mit einem Lächeln erwidert. Probieren Sie es aus. Kundenservice-Mitarbeiter werden dazu angehalten, am Telefon zu lächeln. Das klingt seltsam, verändert aber den Tonfall und die Einstellung. Lehrer(innen), die ihren Beruf und die Schüler(innen) wirklich mögen, sind von sich aus positiv und kreativ in ihrem Unterricht. Das motiviert und führt zu guten Ergebnissen.