Balanced Scorecard

Definition

Die Balanced Scorecard lässt sich mit "ausgewogenem Berichtsbogen" übersetzen und bezeichnet ein System zur Leistungsmessung in Unternehmen und Organisationen. Dabei wird das Unternehmen bzw. Organisation aus vier unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dies ist im Einzelnen die finanzwirtschaftliche, Kunden, interne sowie die Leistungs- und Entwicklungsperspektive. Dabei werden für jede Perspektive ein bis zwei Ziele sowie korrespondierende Maßnahmen und die dazu gehörenden Kennzahlen verwendet.

Die Balanced Scorecard ist ein Konzept zur Messung, Dokumentation und Steuerung der Aktivitäten eines Unternehmens.

Ziel einer Balanced Scorecard

Das vorrangige Ziel einer Balanced Scorecard ist die Neugestaltung des kompletten Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesses innerhalb des Unternehmens. Hierbei gilt es, die unterschiedlichen Perspektiven zu vernetzen und möglich Synergien zu finden, welche dann anschließend genutzt werden können.

Umsetzung der Balanced Scorecard

Die Einführung einer Balanced Scorecard läuft in der Regel in mehreren Schritten ab. In einem ersten Schritt wird die Einführung vorbereitet. Dabei geht es in erster Linie darum, Untersuchungs- und Handlungsräume abzugrenzen sowie Handlungsideen zu bestimmen. In einem weiteren Schritt werden dann Leitaussagen entwickelt, indem die Kernprobleme, -anforderungen und -möglichkeiten abgeklärt werden. Hieraus leiten sich dann Ziele ab, welche in Leitmotiven und Aussagen zusammengefasst werden. Als Drittes geht es dann darum, die Ziele herunterzubrechen. Zu den einzelnen Zielen werden hierzu Kennzahlen sowie Soll/Ist-Werte festgelegt. Zudem muss geklärt werden welche Maßnahmen ergriffen werden, wer hierfür verantwortlich ist und welches Budget zur Verfügung steht. Mit der Einführung werden die betreffenden Kennzahlen in das Controlling, Reporting und Forecasting eingearbeitet. Zudem werde die betroffenen Personen über die Inhalte der Balanced Scorecard informiert.

Die einzelnen Perspektiven

Bei der Finanzperspektive geht es um Kennzahlen zum Erreichen der finanziellen Ziele. Dies können beispielsweise ein Umsatz pro Vertriebsbeauftragten oder bestimmte Stückkosten sein. Die Kundenperspektive befasst sich mit Kennzahlen, um die Kundenziele zu erreichen. Denkbar wäre zum Beispiel ein bestimmtes Maß an Kundenzufriedenheit zu erreichen oder auch die Zeit zwischen Kundenanfragen und der Antwort auf ein festgelegtes Ziel zu bringen. Die interne Perspektive betrifft Kennzahlen zum Erreichen der internen Prozess- und Produktionsziele. Beispiele sind eine erhöhte Prozessqualität oder eine erhöhte Prozessdurchlaufzeit. Für die Perspektive Leistungs- und Entwicklungsperspektive werden Kennzahlen benötigt, welche zum langfristigen Erreichen der Unternehmensziele dienen. Möglich ist unter andrem ein bestimmtes Umsatzverhältnis zwischen alten und neuen Produkten oder einer geringere Fluktuation von Leistungsträgern aus dem Unternehmen oder der Organisation heraus.