Weiterbildung zum Unternehmensberater

Unternehmensberater haben die Aufgabe in Unternehmen Prozesse und Abläufe zu untersuchen, um beispielsweise mögliche Schwachstellen aufzudecken, die Produktivität zu erhöhen oder generell den Erfolg der Geschäftstätigkeit zu optimieren. In der Weiterbildung zum Unternehmensberater werden dazu die Grundlagen gelegt und methodische Beratungsansätze entwickelt. Es geht zudem darum, die eigene Beraterpersönlichkeit herauszuarbeiten. Ebenfalls im Fokus steht die Anwendung von Tools, die einen Beratungsprozess spezifisch unterstützen. Unternehmensberater können selbstständig oder in einem Anstellungsverhältnis für eine Unternehmensberatung arbeiten.

Weiterbildung zum Unternehmensberater

 

Zugang zum Beruf des Unternehmensberaters

Generell ist der Beruf des Unternehmensberaters nicht geschützt. Im Prinzip kann sich jeder als Unternehmensberater bezeichnen und seine Dienste anbieten. Allerdings ist es sinnvoll, eine qualifizierte Grundlage zu legen, um sich mit einem klaren Profil zu positionieren. Insbesondere dann, wenn eine Festanstellung in einer Unternehmensberatung angestrebt wird, ist der Nachweis konkreter Qualifikationen notwendig. Dies kann zum Beispiel durch ein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaft erfolgen. Doch auch ohne Studium haben Interessierte Zugang zu diesem Berufsbild Wer eine Weiterbildung zum Unternehmensberater plant, kann dies auch über einen IHK-Zertifikatskurs realisieren.

Weiterbildung Unternehmensberater/-in (IHK) in zwei Stufen

Die Weiterbildung zum Unternehmensberater (IHK) erfordert von den Teilnehmern eine mehrjährige Berufserfahrung sowie grundlegendes wissenschaftliches Verständnis. Die Ausbildung erfolgt in zwei Schritten. Der erste Schritt umfasst einen Vollzeitlehrgang, der auf den zweiten Schritt, nämlich die Zertifizierung, vorbereitet. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem mündlichen Teil in Form eines Audits. Bei erfolgreicher Teilnahme wird das Zertifikat ausgestellt.

Die Grundlagen: Beraterprofil, Recht und Kommunikation

Die grundlegenden Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse eines Unternehmensberaters knüpfen insbesondere an drei Punkten an. Dabei geht es zum einen um das Selbstverständnis des Beraters, zum anderen um die rechtliche Situation und zum dritten um konkrete Kommunikationstechniken.

Profil eines Unternehmensberaters

Das Selbstverständnis eines Unternehmensberaters prägt seine Methodik und sein Beratungsansatz. Deshalb ist es von großer Bedeutung, das eigene Profil zu schärfen. Nur, wenn die persönlichen Präferenzen klar herausgearbeitet werden, entfalten sich die Fähigkeiten eines Beraters optimal. Die Ausbildung zum Unternehmensberater (IHK) schafft einen sinnvollen Rahmen, in dem sich ein qualifizierter Berater beruflich sicher bewegen kann. Eine Weiterbildung befasst sich im Detail mit typischen Strukturen in Unternehmen. Teilnehmer lernen unterschiedliche Unternehmensarten und Rechtsformen kennen und befassen sich mit gängigen Aufbauorganisationen und Ablaufprozessen. Dabei stehen Geschäftsprozesse der Firmen im Fokus, aus denen sich die Handlungsfeld für Unternehmensberater ergeben:

 

  • Finanzen
  • Change Management
  • Beschaffung und Herstellung
  • Vertrieb und Marketing
  • Controlling
  • Personalmanagement

 

Rechtlicher Rahmen und Haftung

Um seriös zu beraten ist die Abgrenzung zu Bereichen notwendig, mit denen eine Haftung verbunden ist. Beispielsweise ist die Steuer- und Rechtsberatung ausschließlich Steuerberatern und Rechtsanwälten vorbehalten. Problematisch wird ist, wenn im Rahmen der Unternehmensberatung Rechtsthemen tangiert werden. Das ist sehr häufig der Fall. Beispiel:

Eine Firma holt sich Unterstützung in Form einer Finanzierungsberatung. Der Unternehmensberater ist auf den Bereich Finanzen spezialisiert erarbeitet mit der Geschäftsleitung einen stimmigen Businessplan. Dabei treten Fragen zu steuerlichen Sachverhalten auf, die Einfluss auf die Berechnungen haben. Diese Fragen darf der Unternehmer nicht beantworten. Würde er es tun und seine Beratung stellt sich später als falsch heraus, haftet seine Berufshaftpflicht nicht für den entstandenen Schaden.

In der Ausbildung lernen angehende Unternehmensberater die rechtlichen Grenzen ihrer Beratungstätigkeit kennen und beschäftigen sich mit den Haftungsverhältnisse. Der Beratungsvertrag manifestiert schriftlich, in welchem Bereich ein Berater tätig wird und inwieweit die Haftung reicht. Es werden Fragen zum Aufbau eines Beratungsvertrags besprochen und geklärt, welche Mindestbestandteile enthalten sein sollten.

Kommunikation: Strategien und Techniken

Neben einer fundierten fachlichen Basis und der Kenntnis um die Rechtsgrundlagen und Haftungsbedingungen ist der Bereich der Kommunikation von besonderer Bedeutung. Wer beispielsweise zu sensiblen Themen wie der Nachfolgeberatung seine Dienste anbietet, braucht Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Beteiligten. Im Rahmen der Weiterbildung erhalten die Teilnehmer praktisches Handwerkszeug, um auch in schwierigen Situationen eine angemessene Kommunikation führen zu können. Grundlagen und Modelle der Kommunikation, konkrete Gesprächs- und Fragetechniken, die Gesprächssteuerung und Handlungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen kommen ebenfalls zur Sprache.

Unternehmensberater

Die Entwicklung eines individuellen Beratungsansatzes ist eine zentrale Aufgabe, die jeder angehende Unternehmensberater für sich zu bearbeiten hat. 

Beratungsprozesse entwickeln

Prinzipiell holen Unternehmen Berater ins Haus, um spezifische Probleme zu lösen. Entsprechend hoch ist die Erwartung an die Leistung eines Unternehmensberaters. Um die Problemlösung leisten zu können, braucht es eine systematische Herangehensweise. Auf diese Weise wird es Unternehmensberater möglich, ihre Beratungsleistung zu bewerten und festzustellen, wo Schwächen liegen und wie sie ihr eigenes Qualitätsmanagement stetig verbessern kann. Mithilfe eines systematischen Beratungsprozesses lässt sich die Zielerreichung überprüfen, was für den Berater und das beratende Unternehmen von großer Bedeutung ist.

Methodenkompetenz entwickeln

Die Methodenkompetenz eines Unternehmensberaters ist das Herzstück deiner Tätigkeit. Jeder Berater verfolgt einen individuellen Ansatz bzw. passt erfolgreiche Methoden der Unternehmensberatung an sein individuelles Beraterprofil an. Im Rahmen der Weiterbildung lernen angehende Unternehmensberater den typischen Verlauf einer Beratung kenne. Angefangen von der Erstellung eines konkreten Angebotes über die Umsetzung der Beratung bis hin zur Nachbereitung werden die notwendigen Informationen vermittelt. Auch die anwendbaren Analysewerkzeuge kommen zur Sprache.

Perspektiven eines Unternehmensberaters

Auf der soliden Basis einer Weiterbildung als Unternehmensberater (IHK) lässt sich eine profitable berufliche Laufbahn aufbauen. Natürlich gibt es in diesem Geschäftsfeld die Notwendigkeit, sich permanent auf dem Laufenden zu halten. Gerade im momentanen Entwicklungssprung, der sich durch die Digitalisierung ergibt, verändern sich Arbeitsprozesse. Viele altbekannte Abläufe werden durch neue digitale Konzepte ersetzt. Alte Geschäftskonzepte funktionieren nicht mehr, die digitale Transformation ist unabdingbar. Der allgemeine gesellschaftliche Wandel erfordert auch eine neue Herangehensweise in punkto Unternehmensberatung. In jedem Fall bleibt die Zukunft spannend. Wer sich in seinem gewählten Geschäftsfeld permanent weiterbildet hat gute Chancen, sich langfristig eine sichere berufliche Existenz aufzubauen.

Bilder:

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