Zentrale Hochschulzulassung: Verzögerung wegen Softwareproblemen

Geschrieben von mevaleo am %d.%m.%Y um %H:%i Uhr

Durch Softwareprobleme verzögert sich die Einführung des zentralen Zulassungsverfahrens.Eigentlich sollte das bundesweite zentrale Zulassungsverfahren für Studienplätze schon im aktuellen Wintersemester 2011/12 zum Einsatz kommen. Dieser Start wurde jedoch von der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) verschoben. Der Grund hierfür sind Probleme der Software-Schnittstelle zwischen der zentralen Software und den lokalen Programmen der Hochschulen. Die zentrale Software hat den Bund bereits 15 Millionen Euro gekostet. Die Entwicklung der Software-Schnittstelle, ein sogenannter Konnektor, hat ebenfalls schon mehrere Millionen Euro an Steuergeldern verschlungen.

Zunächst wurde der neue Zeitpunkt des Systemstarts zum Wintersemester 2012/13 angesetzt. Doch auch dieser Termin wird voraussichtlich nicht eingehalten werden, da die Software an fast jeder zweiten Hochschule Fehler verursacht. Jetzt wird es anstelle dieser einheitlichen Schnittstelle einzelne Pilotprojekte geben.

Eine offizielle Schuldzuweisung gibt es zwar nicht, allerdings wird im Beschluss des Stiftungsrates die HIS GmbH genannt. Deren Konnektoren hätten in den Tests versagt. Aus diesem Grund scheint zum jetzigen Zeitpunkt eine Implementierung des Konnektors zum Wintersemester 2012/13 an nur wenigen Hochschulen möglich.

Einen kleinen Erfolg gibt es von dem Unternehmen Datenlotsen. Dem „Campus Net Apply" dieser Firma ist es gelungen, Einfachstudiengänge korrekt anzubinden. Entsprechende Tests wurden erfolgreich absolviert. Bis zum 16. Januar 2012 soll es ebenfalls möglich sein, Mehrfachstudiengänge anzubinden.

An dem Pilotbetrieb können Hochschulen, die Campus Net Apply oder eine moderne Software der HIS GmbH verwenden, teilnehmen. Ebenso gibt es zwei Universitäten, die ein selbstgeschriebenes Programm benutzen. Diese können ebenfalls am Pilotbetrieb teilnehmen. Aus technischen Gründen kommen allerdings nur etwa 40 Hochschulen in Frage. Das entspricht nur etwa einem Fünftel aller Bildungseinrichtungen mit Zugangsbeschränkungen.

Das zentrale Zulassungsverfahren soll die Verteilung von Studienplätzen beschleunigen. Zurzeit ist es möglich, dass sich Studieninteressierte an beliebig vielen Hochschulen parallel bewerben und ebenfalls beliebig viele Zusagen annehmen. Durch diesen Umstand wird die endgültige Studienplatzverteilung verzögert. Bei dem zentralen Zulassungsverfahren werden, sobald ein Studieninteressierter eine Zusage angenommen hat, alle Bildungseinrichtungen, an denen dieser sich beworben hat, informiert. Damit ist der Bewerbungsprozess abgeschlossen.