Studiengang Compliance

Compliance ist ein aktuelles Thema in vielen Konzernen und Behörden aller Bereiche. Bei Compliance geht es darum, für alle Mitarbeiter eines Betriebs verbindliche Regeln aufzustellen und deren Einhaltung zu überwachen, um das Unternehmen vor Verlusten zu schützen, die sich aus dem Fehlverhalten oder den Fehlentscheidungen einzelner Angestellter ergeben. Die Person, die diesen Job macht, nennt sich Compliance-Berater. Er kennt die entsprechende Gesetzeslage vom Datenschutz bis zum Kartellrecht im Detail. Im Unternehmen ist er dafür verantwortlich, verbindliche Regeln einzuführen und zu optimieren. Er muss die Mitarbeiter dazu motivieren, sich an die Spielregeln zu halten, und sie im Falle eines Fehlverhaltens sanktionieren. Solche Compliance-Beauftragte werden entweder direkt von einem Unternehmen beschäftigt oder als freiberufliche Berater engagiert.

Den Masterstudiengang Compliance bieten in Deutschland zahlreiche Hochschulen an. Das Studium ist in aller Regel berufsbegleitend, da es sich an Personen richtet, die bereits über Berufserfahrung verfügen und sich innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Behörde für diese Stellung weiterqualifizieren wollen. Außerdem ist ein bereits abgeschlossenes Bachelor-Studium Pflicht. Die Studiendauer beträgt rund zwei Jahre. Die Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht werden meist in Blockseminare zusammengefasst, damit sich der zeitliche Aufwand für die Studenten in Grenzen hält. Den Hauptteil des Studiums macht die Lektüre von rechtlichen Bestimmungen und einschlägiger Fachliteratur aus, was die Absolventen mit Hilfe von Studienmaterialien zu Hause erledigen können.

Die Veranstaltungen erläutern die praktische Bedeutung der gesetzlichen Verordnungen. Welche Auswirkungen haben Basel II, Anti-Korruptionsgesetze, Regularien für den Kapitalmarkt, Bestimmungen des Kartellrechts, Datenschutz und das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz für die heutige Praxis in Unternehmen? Wie muss ein Konzern sich verhalten, um sich vor Haftungsrisiko zu schützen? Diese Fragen betreffen alle Unternehmensbereiche. Im Vorstand oder in der Geschäftsführung müssen strategische Entscheidungen im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen erfolgen, sonst drohen dem Unternehmen teure Verluste. Die Angestellten andererseits müssen die Vorschriften und Regeln befolgen, weil eventuelle Fehler auf das Unternehmen zurückfallen und sich nachteilig auf das Geschäft auswirken.

Die Studenten lernen im Studium Compliance, welche Regeln sinnvoll sind, wie sich diese Regeln in bestehende Strukturen einbauen lassen und wie man ihre Einhaltung kontrolliert. Das letzte Modul des Studiums bereitet die Absolventen auf ihre spätere Führungsaufgabe im Unternehmen vor. Denn sie müssen gewappnet sein, dass sie diese Regeln gegen möglicherweise erhebliche Widerstände seitens der Mitarbeiter durchzusetzen haben. Kurse in Führungskompetenz, Wissensmanagement und Kommunikation bereiten sie auf diese Schwierigkeiten vor.

Berufsbegleitendes Studium Compliance in folgenden Varianten möglich: