Dispokredit und Kurzkredit im Vergleich

Der Dispokredit ist auch bei Studierenden beliebt. Leider, so muss man es sagen. Denn der Dispokredit ist einfach verfügbar, diese Verfügbarkeit lassen sich die Banken aber sehr gut bezahlen und erheben aktuell durchschnittlich über 10 Prozent Zinsen für die Nutzung des Überziehungskredits. Aber was können junge Verbraucher machen, wenn sie kurzfristig die Liquidität erhöhen müssen? Ein Kurzkredit könnte etwas für sie sein. Worin sich die beiden Kredite unterscheiden, zeigt dieser Ratgeber.

Kurzkredit

 

 

Abbildung 1: Der Dispo ist zwar bequem, aber auch teuer. Oft existieren deshalb günstigere Alternativen für eine Finanzierung. Bildquelle: @ Christin Hume / Unsplash.com

Was ist ein Kurzkredit?

Kurzkredite laufen schlichtweg über eine sehr übersichtliche Zeit. Was vielen Verbrauchern nicht bewusst ist, ist, dass ein ganz gewöhnlicher Ratenkredit auch als Kurzkredit über 6 Monate Laufzeit aufgenommen werden kann. Einige Fakten:

  • Kredithöhe – aufgrund der kurzen Laufzeit ist die Kredithöhe bei den meisten Kurzkrediten begrenzt. Im Schnitt lässt sich von einem Betrag von bis zu 2.500 Euro reden, nicht selten ist die Kredithöhe darunter angesiedelt. Bei entsprechendem Einkommen ist natürlich auch eine höhere Summe möglich.
  • Laufzeit – der Kredit geht über sechs bis zwölf Monate. Das erklärt auch die geringe Kredithöhe, denn aufgrund der kurzen Laufzeit sind die Raten hoch.
  • Zinskosten – da es sich um Ratenkredite handelt, sind die Zinsen günstig. Hohe Kosten fallen aufgrund der kurzen Laufzeit ebenfalls nicht an.

Hervorragende Beispiele für Kurzkredite sind Urlaubskredite. Es wird stets geraten, die Urlaubsfinanzierung nach spätestens einem Jahr beendet zu haben, damit Geld für den Aufenthalt vor Ort übrig bleibt. Auch die Finanzierung von Möbeln, Haushaltsgeräten oder gar die Ablöse des Dispokredits lassen sich gut über einen Kurzkredit schultern.

Der Vergleich: Was ist wann besser?

Für sämtliche Anschaffungen, die nicht mal eben aus dem Guthaben geschultert werden können, ist die Aufnahme eines Kurzkredits sinnvoll. Trotz allem muss natürlich überlegt werden, ob die Anschaffung nun absolut notwendig ist oder ob es sich eher rentiert, mit der Anschaffung zu warten, bis wenigstens ein guter Teil des Geldes beiseitegelegt werden konnte.

Doch warum sollten Verbraucher nicht einfach den Dispo nutzen, wenn der doch automatisch mit vielen Konten verknüpft ist und keinerlei Rücksprachen oder Vorbereitung benötigt? Die Gründe sind vielfältig:

  • Teuer – der Dispositionskredit ist teuer. Aktuell liegen die durchschnittlichen Zinsen für die reine Nutzung innerhalb des möglichen Rahmens bei über 10 Prozent. Vielen Menschen ist das gar nicht bewusst. Doch wer sich die Zinshöhe einmal vor Augen führt und überlegt, ob er tatsächlich einem Ratenkredit mit den Konditionen zustimmen würde, sagt meist, dass das ja Wucher sei. Die Überziehung des Disporahmens kostet übrigens noch einmal ab sechs Prozent zusätzlich.
  • Problematisch – wer einmal im Dispo war, der kennt die bittere Wahrheit: Die Rückzahlung ist unheimlich problematisch und schwierig. Da sich der Dispo mit jedem Geldeingang zwar ausgleicht oder verringert, scheint die Rückzahlung zuerst sehr simpel. Doch steht monatlich weniger Geld zu Verfügung und die Übersicht geht rasch verloren.
  • Schuldeneinstieg – der Dispo gilt als der Einstieg in die Schuldenfalle. Zu recht wird auch von der Dispofalle gesprochen.

Soll der Dispo nun gar nicht genutzt werden? Möglichst natürlich nicht, doch für kleinere Anschaffungen kann er sich lohnen. Das typische Beispiel ist der platte Reifen kurz vor Monatsende. Es ist nicht mehr genügend Geld auf dem Konto, um den Reifen zu kaufen, doch mit dem nächsten Gehaltseingang wären die Fixkosten und die Reifenreparatur bezahlt, ohne dass das Konto im Minus bleibt. Für die Disponutzung gilt immer:

  • Wofür? – warum sollte der Dispo genutzt werden? Ist die Anschaffung oder die Geldausgabe wirklich notwendig oder kann sie auch einige Wochen warten?
  • Wie viel? – wie viel ist das Konto nach der Ausgabe im Minus? Kann der Minusbetrag nach Abzug aller sonstigen Kosten spätestens in drei Monaten ausgeglichen werden?
  • Wie lange? – für die Zinskosten ist die Zeit, die das Konto im Minus ist, wichtig. Nur diese Tage werden berechnet. Daher sollte das Konto auch spätestens nach drei Monaten wieder im grünen Bereich sein.

Und der Kurzzeitkredit? Er ist sicher kein Kredit für spontane Shoppingtouren, denn wie jeder Ratenkredit muss auch er ordentlich beantragt werden. Online geht die Kreditaufnahme zwar schnell, dennoch ist ein wenig Aufwand erforderlich, der nicht selten von spontanen Shoppinggelüsten abhält.

Was ist bei der Kreditaufnahme zu beachten?

Ein Großteil der Kredite wird heute online aufgenommen. Diese Option ist weitaus simpler als der Gang zur Bank, zudem können Verbraucher einen geeigneten Kredit für ihre Zwecke wählen. Doch was ist wichtig?

  • Kreditvergleich – der Kreditvergleich ist heute sehr wichtig. Die Vielfalt an Krediten ist groß und nur über einen Vergleich lässt sich der passende Topf zum Deckel finden. Bei dem Vergleich geht es in erster Linie um die Kosten, doch sollten auch die Details nicht vernachlässigt werden.
  • Zinsen – in den Vergleichen werden die Kredite mit dem repräsentativen Beispiel angezeigt. Dieses muss auf gut zwei Drittel der infrage kommenden Kreditnehmer zutreffen, was natürlich nicht bedeutet, dass es auf einen selbst zutrifft. Auch ein Blick auf die Zinsspanne kann hilfreich sein, zeigt sie doch an, wie niedrig der Zinssatz bei einem Musterkunden und wie hoch er im ärgsten Fall ist. Achtung: Der tatsächliche Zinssatz wird erst nach der Kreditanfrage anhand der eigenen Bonität berechnet.
  • Laufzeit – bei Kurzkrediten ist sie natürlich kurz. Viele Vergleichsportale stellen auch einen Kreditrechner zur Verfügung. Über den lässt sich die Laufzeit variieren. Das ist nützlich, denn Verbraucher können so prüfen, wie sich die Konditionen eines Kredits verändern, je nachdem, welche Laufzeit sie wählen.
  • Verwendungszweck – der Kreditgrund ist heute sehr wichtig. Die meisten Banken variieren die Zinssätze je nach Kreditgrund. Zwar kommt das Beispiel des Autokredits für Kurzkredite nicht infrage, doch zeigt es sehr deutlich, wie weit Zinssätze bei derselben Summe auseinandergehen können, je nachdem, ob nun ein Autokredit oder ein anderer Kredit gewählt wird.

Soll es schnell gehen, bieten sich die Onlinekredite besonders an. Bürger müssen nun jedoch ein wenig mitwirken, denn schon bei der Kreditanfrage müssen sie ihre Gehaltsunterlagen mit hochladen. Ein Foto genügt jedoch. Auch können Kunden den Kontoblick freigeben, der es der Bank erlaubt, einen gewissen Zeitraum des Kontos einzusehen. Das Einreichen von Unterlagen entfällt nun. Je nach Anbieter werden Onlinekredite schon innerhalb von 48 Stunden ausgezahlt, sofern der Anfragende mitwirkt und den Aufforderungen direkt nachkommt.

Dispokredit

Abbildung 2: Bei der Kreditwahl sollte immer planvoll vorgegangen werden - so lassen sich Angebote mit niedrigen Zinsen finden. Bildquelle: @ charlesdeluvio / Unsplash.com

Fazit – es gibt immer eine Alternative zum Dispo

Der Dispokredit ist so einfach zu nutzen, dass es wirklich nicht mehr wahr ist. Leider verlockt diese Einfachheit auch zur Nutzung und wieder aus dem Dispo herauszukommen, ist für immer mehr Menschen schwer – selbst bei gutem Gehalt. Ist ein wenig Zeit für einen Vergleich, bietet sich der Kurzzeitkredit wesentlich eher an. Da es sich um einen bloßen Ratenkredit handelt, sind die Zinsen deutlich niedriger als die der Disponutzung, zudem fällt es vielen Menschen wesentlich einfacher, monatlich feste Raten an eine Bank zu zahlen, als monatlich dieselbe Summe auf dem Konto stehen zu lassen, um den Dispo langsam auszugleichen. Dank der Möglichkeit der Onlinekreditaufnahme ist die Auszahlung des Ratenkredits auch sehr schnell und unkompliziert.