Mnemotechnik

Die Mnemotechnik ist eine Lernmethode, mit der Gelesenes mit Hilfe von Eselbrücken leichter und länger behalten werden kann. Bereits der Schüler hat gelernt, sich bestimmte Sätze mithilfe von Reimen oder Bildern besser einzuprägen. Weit weniger bekannt ist die Möglichkeit, mit der Mnemotechnik ganze Bücher oder ellenlange Zahlen auswendig zu lernen. Um sich beispielsweise die Himmelsrichtungen besser einprägen zu können, ist schon ein einfaches Beispiel aus der Mnemotechnik dabei behilflich. In dem Satz "Nie ohne Seife waschen" stehen die Anfangsbuchstaben jeweils für eine der Himmelsrichtungen. Diese bildhafte Merkhilfe erinnert daran, dass sich der Westen links und der Osten rechts auf der Landkarte befindet.

Zur Mnemotechnik gehört auch die Kettenmethode. Der Lernstoff wird bestimmten Objekten zugeordnet, die zuvor in einer in Gedanken abgelaufenen Geschichte vorkommen. Diese Methode ist hervorragend dafür geeignet, Wörter in einer geforderten Reihenfolge auswendig zu lernen. Wird die Zuordnung beispielsweise während eines Spaziergangs vorgenommen, werden bestimmte Wörter mit Gebäuden, Geschäften oder Straßenschildern in Verbindung gebracht. Geht der Lernende später in Gedanken den Weg noch einmal, erinnert er sich ganz automatisch wieder an die Reihenfolge der Wörter.

Auch beim Erlernen einer Sprache kommen hilfreiche Tricks zum Einsatz. Die Vokabel wird durch ein anderes bekanntes Wort ersetzt. Das Gedächtnis stellt auf diese Weise eine bildhafte Verknüpfung mit dieser Vokabel her. Ein Beispiel: in die türkische Vokabel "Güle". Die bildhafte Verbindung entsteht durch das deutsche Wort "Gülle" und die zusätzliche Vorstellung eines Gullydeckels. Auch wenn die zu lernende Vokabel eigentlich keinen Bezug zum Schlüsselwort hat, wird sie durch die bildhafte Assoziation nicht mehr vergessen.

Mit der Locitechnik, einer weiteren Methode der Mnemotechnik, kann mit minimalem Aufwand eine bestimmte Abfolge von Dingen aus dem Gedächtnis abgerufen werden. Die Locitechnik leitet sich vom lateinischen Wort locus ab (Platz, Ort). Bei dieser Technik wird jedem Begriff ein fester Platz in einem Raum (real oder erdacht) zugeordnet.

Die verschiedenen Methoden der Mnemo-Technik ermöglichen es dem Studenten, die Leistungsfähigkeit seines Gedächtnisses und damit auch seinen Lernerfolg effizient zu erhöhen.