Studiengang Pflegewissenschaft

Die Aufgabengebiete im Bereich der Pflegewissenschaften sind in den letzten Jahren immer komplexer geworden. Nahezu alle Einrichtungen des Wirtschaftszweiges Pflege, ob nun Krankenhäuser oder private Pflegeheime, sind heute drastischen Sparzwängen unterworfen, welche von einem kompetenten Management verwaltet werden müssen. Darüber hinaus sind die Abrechnungsmodalitäten mit gesetzlichen und privaten Trägern immer komplexer geworden, Personalstrukturen in Pflegeeinrichtungen oft nicht optimal gelöst und weiterhin die Verwaltungsakte oft sehr aufwändig. Ein Studium der Pflegewissenschaften bereitet die Absolventen des Studienganges auf die Übernahme dieser Führungsaufgaben in Pflegeeinrichtungen vor. Das akademische Fach ist den Sozialwissenschaften zugeordnet, es umfasst die Kerngebiete Pflegepraxis, Pflegetheorie und Pflegeforschung.

Der Studiengang Pflegewissenschaften wird zumeist an Fachhochschulen angeboten, nur einige wenige Universitäten bieten einen Studiengang Pflegewissenschaften an. In vielen Fällen befinden sich die Fachhochschulen, die einen Studiengang der Pflegewissenschaften anbieten, in kirchlicher Trägerschaft. Die Ansiedelung an den Fachhochschulen erfolgt aus gutem Grund, schließlich ist das Studium vor allem praxisorientiert. Der in der Regel sechssemestrige Bachelor-Studiengang setzt zumindest das Absolvieren eines Praktikums in der Pflege voraus und richtet sich dabei nicht erst in zweiter Linie an Krankenschwestern und Krankenpfleger. Die Voraussetzung für die Aufnahme eines Studiums der Pflegewissenschaften ist die allgemeine Hochschulreife an Universitäten und die Fachhochschulreife an Fachhochschulen.

Die Studienverlaufspläne eines Studiums der Pflegewissenschaften unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule. Allen gemein ist aber, dass in den ersten Semestern eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der Pflegewissenschaften erfolgt, welche in den folgenden Semestern erweitert und vertieft werden. Neben allgemeiner Betriebswirtschaftslehre werden hier beispielsweise die Fächer Grundlagen der Gesundheits- und Krankenhauseinrichtungen sowie Pflege- und Gesundheitsrecht, Mitarbeiterführung und Personalmanagement, Informatik im Gesundheitswesen und statistische Forschungsmethoden im Pflegebereich gelehrt. In der Regel erfolgen auch während des Studiums mehrere Praktika, Praxisprojekte und wissenschaftliche Forschungsprojekte.

Die Zulassung zu einem der begehrten Studienplätze erfolgt in der Regel über eine direkte Bewerbung bei der jeweiligen Hochschule. Es ist anzumerken, dass die Hochschulen weitaus mehr Bewerbungen erhalten, als Plätze vorhanden sind und dass sich die Bewerbungsverfahren massiv unterscheiden. Einige Hochschulen lassen inzwischen nur noch examinierte Krankenschwestern und Krankenpfleger zu, andere Hochschulen greifen auf einen Zulassungstest zurück. Das Studium der Pflegewissenschaft wird von einigen Hochschulen speziell für die Zielgruppe Krankenschwestern und Krankenpfleger in einem auf zwölf Semester ausgedehnten Teilzeitstudiengang angeboten, damit diese die Ausübung ihres Berufes mit einem Studium kombinieren können.

Berufsbegleitendes Studium Pflegewissenschaft in folgenden Varianten möglich: