Ambush Marketing

Wie ein nach Chancen auf der Lauer liegender Wegelagerer wartet der "Ambusher" darauf, sich an eine Kampagne oder ein publikumswirksames Ereignis "anzudocken", ohne jedoch die hohen Kosten einer Sponsorenschaft aufbringen zu wollen.Der Begriff des Ambush Marketing stammt aus dem Amerikanischen und ist natürlich negativ belegt. Wie ein nach Chancen auf der Lauer liegender Wegelagerer wartet der "Ambusher" darauf, sich an eine Kampagne oder ein publikumswirksames Ereignis "anzudocken", ohne jedoch die hohen Kosten einer Sponsorenschaft aufbringen zu wollen. Trotz der nagtiven Konnotation gilt Ambush Marketing durchaus als eine clevere Marketing Strategie. Was spricht dagegen, Menschen in größeren Mengen anszusprechen, wenn sie sich mehr oder weniger zufällig an einem Ort befinden bzw. sich mit einem Medienereignis befassen?

In den Zeiten, bevor Sponsoren die große Rolle einnahmen, die sie heute innehalten, war die so genannte "Bandenwerbung" in Fußball- oder Tennisstadien eine bekannte und ganz sicher nicht negativ belegte Form des Marketing. Der Anbieter kaufte einen Platz "an der Bande" und konnte sicher sein, dass ihn im Falle von Fernsehübertragungen Millionen von Zuschauern wahrnahmen. Durch das massive Auftreten des Sponsoring jedoch, bei dem es häufig um Exklusivität geht, als "DER Sponsor" und damit beinahe als Ausrichter eines Events zu gelten, werden die Aktivitäten der Ambusher mit viel Skepsis betrachtet. Wenn man ein Bild bemühen will, wird durch das Hinzukommen der Ambush Marketer der Kuchen der Aufmerksamkeit kleiner, indem sich mehr Anbieter das Interesse der Kunden teilen müssen. Da zudem kaum exakt zu steuern ist, wem genau sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer zuwendet, wird Ambush Marketing natürlich von den Hauptsponsoren eines Ereignisses mit großem Misstrauen betrachtet. Dennoch ist dort, wo viele Leute zusammen kommen, damit zu rechnen, dass sich weitere Werbetreibende hinzu gesellen.

im Vorfeld geht es natürlich darum, an Informationen zu gelangen, die entsprechenden Kontakte zu knüpfen, sich Werbeflächen etc. zu sichern. Da Großereignisse dank dem Internet ja leicht in Erfahrung zu bringen sind, können sich Werbetreibende weltweit weit vor dem eigentlichen Ereignis mit ihren Produkten sozusagen "auf die Lauer legen". Das Ereignis wird - mit teilweise immensen Kosten verbunden - von einem Hauptsponsor ausgerichtet, und die Firmen, die sich an dieses Ereignis "andocken", profitieren von diesem großen finanziellen und organisatorischen Aufwand. Der Weg wird sozusagen frei gemacht, und als Ambusher muss man nur noch die frei geräumte Arena betreten, um ein weiteres Bild zu bemühen. Illegal ist solch ein Verhalten nicht, denn werben darf nun einmal jeder, und einen Streuverlust der Aufmerksamkeit der Kunden zu beweisen bzw. zahlenmäßig zu belegen, ist nicht wirklich möglich. Je diskreter also die Vorbereitungen für ein Event gehandhabt werden, umso größer die Chancen der Exklusivität, des Vermeidens von Ambushern.