Kostenstellenrechnung

Die Kostenstellenrechnung gibt Auskunft darüber, wo im betrieblichen Umfeld für welche Leistungen Kosten angefallen sind.Die Kostenstellenrechnung bildet in der Kostenrechnung das Bindeglied zwischen der Kostenarten- und der Kostenträgerrechnung. Sie gibt Auskunft darüber, wo im betrieblichen Umfeld für welche Leistungen Kosten angefallen sind. Es werden dabei nur die Gemeinkosten aus der Kostenartenrechnung verteilt, die Einzelkosten werden direkt in die Kostenträgerstückrechnung übertragen.

Als Vorleistung für eine Kostenstellenrechnung müssen Kostenstellen definiert werden. Eine Kostenstelle ist eine funktional, organisatorisch oder räumlich zu trennende Einheit innerhalb des Unternehmens. Ihre Struktur orientiert sich oft an der bestehenden Aufbauorganisation des Betriebes, es handelt sich also um Abteilungen, Ressorts oder auch einzelne Arbeitsplätze. Die Entscheidung, wie ob und wie detailliert ein Kostenstellenplan angelegt wird, steht dem Unternehmen frei. Sinnvoll ist eine Gliederung, die eine eindeutige Zuordnung von erbrachten Leistungen zu den Orten der Kostenverursachung ermöglicht, auch wenn dieses unter Umständen eine Erhöhung der Anzahl einzurichtender Kostenstellen zur Folge hat. Dieses kann durch die Einrichtung von Haupt- und Hilfskostenstellen erreicht werden, die eine innerbetriebliche Leistungsverrechnung der Kosten ermöglicht, die keinen unmittelbaren Bezug zum Produkt besitzen (etwa Kosten der Betriebskantine oder des innerbetrieblichen Transports). Während die Kosten der Hauptkostenstelle direkt auf die Kostenträger verrechnet werden, werden Hilfskostenstellenkosten im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung durch Umlagen auf die Hauptkostenstellen verrechnet.

Die Hauptaufgaben der Kostenstellenrechnung bestehen in der verursachungsgerechten Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen, der mengen- und wertmäßigen Erfassung innerbetrieblicher Leistungen und deren Verrechnung auf die Kostenstellen, sowie der Ermittlung von Zuschlags- und Kalkulationssätzen. Hierzu wird in der Regel ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) eingesetzt, der tabellarisch die Kostenarten (als Werte in den Zeilen) auf die Kostenstellen (als Werte in den Spalten) verteilt. Hier findet auch die Verrechnung der Hilfskostenstellen auf die Hauptkostenstellen statt. Diese innerbetriebliche Leistungsverrechnung kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, häufig kommen das Stufenleiter-, Anbau- oder Gleichungsverfahren (auch mathematisches Verfahren) zur Anwendung.

Ebenso dient die Kostenstellenrechnung der Überprüfung und Steuerung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Kostenstellen. Dieses kann durch einen Vergleich von geplanten und realisierten Kosten auf der Kostenstelle geschehen, ebenso ist auch ein Vergleich von Kostenstellen untereinander möglich. Dieses stellt die Basis für ein wirksames Gemeinkostencontrolling im Unternehmen dar.