Propädeutikum - fachliche Studienvorbereitung

PropädeutikumDer Begriff Propädeutikum stammt aus dem Griechischen und bedeutet "im Voraus unterrichten". Im Zusammenhang mit einem Studium wird er oft für Bildungsveranstaltungen verwendet, die auf spezielle wissenschaftliche Gebiete bzw. Studiengänge vorbereiten. Das Propädeutikum wird in einigen Wissenschaftsdisziplinen auch synonym mit dem Begriff der Einführungsvorlesung verwendet und schließt oftmals mit einer Abschlussklausur ab. In manchen Studiengängen ist das erfolgreiche Bestehen des Propädeutikums eine wichtige Zugangsvoraussetzung für das darauf folgende Studium. Genauere Angaben und rechtliche Grundlagen hinsichtlich der Bedeutung des Propädeutikums für ein anschließendes Studium sind in der Regel in der jeweiligen Studienordnung zu finden.

Das Propädeutikum in verschiedenen Studiengängen

Beispiele für Propädeutika finden sich in verschiedensten europäischen Ländern und Wissenschaftsdisziplinen:

  • theologisches bzw. philologisches Propädeutikum für angehende Theologiestudenten in Deutschland
  • psychologisches Propädeutikum für die österreichische Psychotherapeutenausbildung
  • Propädeutikum für einige Studiengänge der Rechtswissenschaft
  • Propädeutika für Pharmaziestudiengänge,
  • "Propedeuse"-Phase in niederländischen Bachelor-Studiengängen.

Eine besondere Form des Propädeutikums stellt die Studienvorbereitung von ausländischen Studierenden dar, in denen beispielsweise die Deutschkenntnisse verbessert werden.

Wissenswertes zur Bewerbung für Propädeutika

Die Bewerbung für ein Propädeutikum erfolgt in der Regel direkt an der Hochschule, die dieses auch durchführt. Sie sollte vergleichsweise früh erfolgen, da Propädeutika in der Regel vor Beginn des Semesters stattfinden und oftmals nur eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern zulassen. Die durchschnittliche Bewerbungsfrist endet an vielen Universitäten vier Monate vor Beginn des jeweiligen Propädeutikums. Eine spezielle Vorbereitung erfordert die Teilnahme an einem Propädeutikum in der Regel nicht.

Propädeutika für ausländische Studentinnen und Studenten

Propädeutika und Studienvorbereitungskurse für ausländische Studentinnen und Studenten umfassen weit mehr als die Vermittlung und Verbesserung von Sprachkenntnissen. Auch kulturelle und strukturelle Inhalte werden den Studenten in Propädeutika vermittelt. So erhalten ausländische Studierende neben einer Einführung in das deutsche Hochschulsystem, Einblicke in die deutsche Lehr-, Lern- und Forschungskultur. Diese erwartet beispielsweise, im Gegensatz zu anderen Kulturkreisen, eine aktive Unterrichtsbeteiligung. Des Weiteren sensibilisieren interkulturelle Trainings die Studierenden für kulturelle und sprachliche Besonderheiten.