Kolloquium

Der Begriff Kolloquium steht für verschiedene Arten von Kolloquien. Allgemein gesehen kann er jedoch unter dem Stichwort "mündlich" zusammengefasst werden. So kann es sich bei einem Kolloquium entweder um ein Treffen handeln, bei dem verschiedene Themen mündlich erörtert werden oder auch um eine mündliche Prüfung.

Häufig wird die Abschlussarbeit wie zum Beispiel die Dissertation oder die Bachelor-Arbeit durch ein abschließendes Kolloquium ergänzt. So können auch letzte Fragen zu den korrigierten Arbeiten abgeklärt werden. Die erhaltene Note wiederum fließt am Ende in die Bewertung mit ein. Das Kolloquium ist aber auch oft der abschließende Teil der Doktorprüfung im akademischen Bereich.

Des Weiteren wird das Verfahren der Habilitation in der Regel durch ein Kolloquium beendet. Dabei ist es in diesem Fall als wissenschaftliches Streitgespräch gedacht in Bezug auf die Thesen der vorab gehaltenen Vorlesungen, um sich der kritischen Auseinandersetzung mit Fachkollegen oder Studenten zu stellen sowie die Fähigkeiten des Habilitanden zu erproben. Das Kolloquium ist zudem eine mündliche Prüfung der Habilitation, bei der das Recht von dem Habilitanden erworben wird, an einer Universität oder Hochschule zu lehren.

Mündliche Prüfungen in Form einer Frage-Antwort-Situation zwischen Student und Professor werden ebenfalls als Kolloquium bezeichnet zum Beispiel in Form eines Eingangstests für ein Praktikum um so zu überprüfen ob der Student bereits vorbereitet ist. Ein Kolloquium kann jedoch auch eine Prüfung am Ende des Praktikums sein. In Österreich wiederum gilt die Bezeichnung Kolloquium ebenfalls für kleinere schriftliche Prüfungsarbeiten.

Vom Kolloquium wird auch gesprochen, wenn sich Doktoranden oder auch andere Studenten regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch treffen, um sich auf eine bevorstehende Abschlussprüfung vorzubereiten. Das Kolloquium bezeichnet im Umfeld von Studentenverbindungen wiederum den Teil von offiziellen Feiern oder von Kneipen, die dem formlosen Gespräch der Anwesenden gewidmet ist. Bei den Zeremonien und Reden herrscht dann generell Ruhe (Silentium), während dazwischen das Gespräch (Kolloquium) gestattet ist.

Unter dem Titel Kolloquium werden an Hochschulen zudem wissenschaftliche Tagungen abgehalten. Es werden jedoch auch Festkolloquien von den Hochschulen und den anschließenden Fakultäten veranstaltet, um verdiente Wissenschaftler gebührend zu ehren.