Grundstudium

GrundstudiumDas Grundstudium bezeichnet bei Diplom- und Magisterstudiengängen den ersten Teil des Studiums, an den sich das zum Diplom- bzw. Magisterabschluss führende Hauptstudium anschließt. Im Zuge des europäischen Bologna-Prozesses laufen - bis auf wenige Ausnahmen - an den deutschen Hochschulen die bisherigen Diplom- und Magisterstudiengänge aus. Sie werden ersetzt durch Bachelor- und Master-Studiengänge. In diesem Zusammenhang entfällt die Unterscheidung zwischen Grundstudium und Hauptstudium, wie sie bislang existierte.

Grundstudium und Zwischenprüfung

Diplom- und Magisterstudiengänge bestehen bisher im Bereich der Ingenieur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Das Grundstudium umfasst dabei meist die erste Hälfte der Regelstudienzeit und erstreckt sich je nach Hochschulart (Universität oder Fachhochschule) über zwei bis vier Semester. Fachlich vermittelt das Grundstudium vor allem die allgemeinen Grundlagen eines Studienfachs sowie die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens. Es dient der Orientierung. Erst im Hauptstudium findet dann eine Schwerpunktsetzung und Spezialisierung statt. Das Grundstudium wird mit einer Zwischenprüfung - häufig Diplom-Vorprüfung, Vordiplom genannt - abgeschlossen. Ihr Bestehen ist Voraussetzung für die Zulassung zur späteren Diplom- bzw. Magisterprüfung. In der Regel erfolgt die Zwischenprüfung nicht als Blockprüfung, sondern wird studienbegleitend in den vorgegebenen Fächern abgelegt. Die Regularien zur Zwischenprüfung sind in den Prüfungsordnungen der einzelnen Studienrichtungen niedergelegt. Sie können je nach Studienfach und Hochschule Unterschiede aufweisen. Das erfolgreiche Bestehen der Zwischenprüfung wird durch ein Zeugnis bestätigt.

Vergleich zum Bachelor-Abschluss

Inzwischen bieten die Hochschulen entsprechend den Bologna-Vereinbarungen für Studienanfänger meist nur noch Bachelor- und Masterstudiengänge an. Der Bachelor-Abschluss stellt in einem Studiengang den ersten berufsqualifizierenden Abschluss dar und ist gleichbedeutend mit der Verleihung eines akademischen Grades. Mit dem Master-Studium kann dieser Abschluss dann in einer zweiten Stufe nochmals vertieft und erweitert werden. Das nach erfolgreichem Grundstudium erworbene Zeugnis ist dagegen in rechtlicher Hinsicht kein Hochschulabschluss und auch nicht mit einem akademischen Grad verbunden. Die Bachelor-Studiengänge sind vom Zeitansatz her länger angelegt (Regelstudienzeit meist sechs bis sieben Semester) als das bisherige Grundstudium und inhaltlich anders aufgebaut. Oft umfassen sie auch eine Orientierungsphase (ohne Zwischenzeugnis). Da sie auf den Erwerb einer Berufsqualifikation zielen, geht die Wissensvermittlung hier deutlich über das reine Grundlagen-Know how hinaus.