Die Vor- und Nachteile eines Fernstudiums

Bildung und insbesondere Weiterbildung sind für die persönliche Karriereleiter und im heutigen Berufsalltag unabdingbare Faktoren. Wer diese außer Acht lässt, muss gegebenenfalls mit signifikanten Einschränkungen bei der Stellenwahl und demnach mit finanziellen Einbußen rechnen. Das Fernstudium bietet angehenden Studenten eine interessante und gute Alternative zum herkömmlichen Präsenzstudium. Insgesamt absolvieren derzeit mehr als 110.000 Studierende ein Fernstudium. Nach Ansicht einiger Bildungsforscher wird diese Zahl in Zukunft weiter ansteigen. Schließlich ist die Teilnehmerzahl aller Fernstudiengänge in den letzten 5 Jahren um satte 37% angestiegen. Ein Fernstudium geht gegenüber einem Präsenzstudium grundsätzlich mit diversen Vor-und Nachteilen einher.

Viele schätzen das Fernstudium aufgrund der Tatsache, dass sie diese Weiterbildung ganz flexibel absolvieren können. Dieser Vorteil ist gerade für Berufstätige und Eltern nicht zu unterschätzen, da Fernstudien lediglich Zeitkorridore für Klausuren bzw. Prüfungen festlegen. Der Student kann demnach ganz normal im Berufsleben stehen und seinen Lebensunterhalt weiterhin bestreiten. Das Lernpensum kann zeitlich vollkommen flexibel in den eigenen sowie familiären Alltag integriert werden. Ob die durchschnittlich angesetzten 10 bis 20 Stunden pro Woche früh am Morgen oder auch zu später Stunde absolviert werden, bleibt dem eigenen individuellen Zeitplan überlassen. Das Lerntempo kann dem eigenen Rhythmus angepasst werden. Neben der hohen Flexibilität profitiert der Student zudem von der zeitlichen und räumlichen Ungebundenheit. Der Lernende hat demnach die Freiheit, Zeit, Ort und Methodik des Lernens weitgehend nach eigenem Ermessen zu bestimmen. Oftmals werden für das Fernstudium lediglich Telefon- und Internetanschluss benötigt. Der Studierende kann Studienmaterial und Skripte allerdings auch per Post anfordern. Zuletzt sind auch die akademischen Bildungswege sehr flexibel geworden: So können erfahrene Manager an vielen Fernhochschulen zwischenzeitlich auch ohne einen Bachelor ein Masterstudium beginnen. Sehr attraktiv ist diese Studienform auch für diejenigen, denen mangels entsprechender Vorbildung der Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen versagt bleibt. So können auch Personen studieren, die kein Abitur vorweisen können. Auf diesen Schulabschluss als Voraussetzung wird in Abhängigkeit von Studiengang und Institut nämlich nicht selten verzichtet. Darüber hinaus genießt der nebenberufliche Abschluss eines Fernstudiums bei Arbeitgebern ein hohes Renommee. Diese schätzen hierbei vor allem die Fähigkeiten des Zeitmanagements, die persönliche Belastbarkeit und das hohe Engagement hinsichtlich der Zielerreichung.

Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, sollte allerdings auch einen Blick auf die Kehrseite der Medaille werfen. So sind die Kosten eines Fernstudiums im Durchschnitt höher als im Falle eines regulären Studiums an einer Hochschule. In Abhängigkeit vom Anbieter entstehen Im Laufe des Studiums weitere Kostenpunkte, wie etwa Fahrtkosten zu etwaigen Seminaren, Büromaterial und Examensgebühren. Grundsätzlich sind die Studiengänge staatlicher Hochschulen kostengünstiger als die von privaten Anbietern. Wer nebenberuflich studiert, kann immerhin die Finanzierung aus dem eigenen Gehalt bestreiten. Eine Abbruchquote zwischen 30-70% (je nach Anbieter und Studiengang) zeigt, dass ein Fernstudium nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Ein solches Studium erfordert in erster Linie ein gute Zeit- und Selbstmanagement. Außerdem sollte der Student viel Disziplin und Eigenständigkeit vorweisen. Statt zusammen mit Kommilitonen auf mündliche Prüfungen oder Klausuren zu lernen, müssen sich die Studenten am heimischen Schreibtisch mit dem Lernmaterial ganz alleine auseinandersetzen. Allerdings bieten viele Institute eine angemessene Unterstützung über die eigene Lernplattform in Person eines Dozenten an.