Stellenmarkt: So finden Jobsuchende den passenden Arbeitgeber

Mehr Lohn, mehr Selbstverwirklichung, mehr Benefits: Die Gründe für einen Jobwechsel sind mannigfaltig. Aber wie finden Arbeitnehmer den richtigen Arbeitgeber? Wer die folgenden Ratschläge befolgt, ist bei der Vorauswahl auf der richtigen Seite.

Warum der richtige Job so wichtig ist

Laut einer Studie des Statista Research Departments beträgt die Lebensarbeitszeit in der Schweiz etwa 42,7 Jahre. Frauen arbeiten im Schnitt knapp über 40, Männer mehr als 44 Jahre. Wer so viel Zeit im Job verbringt, will einen Arbeitsplatz, an dem er sich wohlfühlt. 

Auch die Werte des Unternehmens spielen für viele eine Rolle. Deshalb geht es bei der Suche nach der nächsten beruflichen Herausforderung oft um mehr als ein attraktives Salär oder beruflichen Status: Nachhaltigkeit, Ökologie und Ethik sind ebenso wichtig.

Was macht einen guten Arbeitgeber aus?

So findet man den richtigen ArbeitgeberWer auf der Suche nach seinem nächsten Arbeitsplatz ist, sollte sich über die positiven Eigenschaften im Klaren sein, die er von zukünftigen Brötchengebern erwartet. Eine Liste mit den persönlichen Kriterien ist hier hilfreich. Neben offensichtlichen Vorteilen wie geschäftlichem Erfolg, sicheren Arbeitsplätzen und angemessenen Lohnzahlungen gibt es weitere Merkmale, die ein attraktives Unternehmen ausmachen. 

Dazu gehören eine faire Führungskultur, Familienfreundlichkeit, ein positives Image in der Öffentlichkeit und ein angenehmes Betriebsklima. Chancengleichheit bei den Geschlechtern und Offenheit gegenüber anderen Kulturen sind ebenfalls positive Eigenschaften.

Vorab im Netz recherchieren hilft

Bevor Unternehmen in die engere Wahl für eine Bewerbung kommen, können Jobsuchende sich im Internet einen ersten Eindruck von ihnen verschaffen. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Unternehmenswebsite, sondern auch externe Quellen wie Wirtschaftsnachrichten, Börsenseiten oder Branchenportale zu besuchen. So entsteht am besten ein objektives Bild von der Firma.

Bewertungsportale wie glasdoor.ch oder kununu.com sind ebenfalls wertvolle Informationsquellen. Hier berichten Mitarbeitende von Unternehmen über das Verhalten von Vorgesetzten, das Klima im Betrieb und vieles mehr. Allerdings darf nie vergessen werden, dass es sich um subjektive Bewertungen handelt.

Interessant für Bewerber ist die Art, wie Unternehmen auf diesen Portalen mit der Kritik ihrer Mitarbeiter umgehen. Reagiert die Firma objektiv auf solche Einträge? Oder werden sie schlichtweg ignoriert? Auch solche Verhaltensweisen geben einen Einblick in die tatsächliche Unternehmenskultur.

Dasselbe gilt für die Internetpräsenzen in sozialen Netzwerken wie Facebook: Die Firmenkommunikation findet hier in Echtzeit statt, was sie besonders authentisch macht. Wenn ein Unternehmen in diesem Kommunikationskanal offen und ehrlich auf Anfragen und Kritik seiner Klientel eingeht, beweist es bei seiner Aussenwirkung Fingerspitzengefühl.

Weiterbildung hilft allen Beteiligten

Wer seinen Mitarbeitern Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet, macht sie zukunftssicher und profitiert von neuestem Know-how – eine Win-win-Situation für beide, die auch für qualifizierte Bewerber attraktiv ist.

Unternehmen wie Credit Suisse haben das erkannt. Die Grossbank bietet ihren Mitarbeitenden unter anderem Mentorship-Programme für alle Karrierephasen, Talent-Programme zur Förderung von Mitarbeitern mit besonderem Potenzial sowie eine Fülle an internen Ausbildungsprogrammen.

Ein weiteres Beispiel ist die Coop-Gruppe: Das Detail- und Grosshandelsunternehmen hat für seine Belegschaft ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm mit 350 Angeboten zusammengestellt. Es ist für jede Karrierestufe etwas dabei, ein Teil davon findet im hauseigenen Coop Campus statt.

Interne Aus- und Weiterbildungen gibt es auch bei der Schindler Aufzüge AG. Daneben gibt es auch externe Angebote. Je nach Aufgabenstellung wird dabei im Klassenzimmer oder «on the Job» geschult – digital oder analog.

Benefits zeugen von sozialem Engagement

Als Folge des Fachkräftemangels bieten immer mehr Unternehmen «Fringe Benefits» an, um sich auf dem Arbeitsmarkt möglichst attraktiv zu positionieren. Dabei handelt es sich um Lohnnebenleistungen, etwa Vergünstigungen beim Bezug von Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens. Einige dieser Nebenleistungen bieten nicht nur monetäre Vorteile, sondern zeugen auch vom sozialen Engagement des Unternehmens für seine Mitarbeiter. 

So zahlt die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ihren Mitarbeitern Zulagen, wenn sie heiraten oder Kinder bekommen. Auch Geberit hat ein Herz für seine Arbeitnehmer: Der Hersteller von Badezimmerprodukten hat für sie eine Brasserie mit vergünstigten Speisen und Getränken sowie einen eigenen Sportclub geschaffen.

Als Finanzdienstleister für Privathaushalte fördert Swiss Life Select die private Vorsorge seiner Mitarbeiter mit Prämien, wenn sie eine Lebensversicherung bei ihrem Arbeitgeber abschliessen. Für Ältere ab 58 hält das Unternehmen verschiedene Arbeitszeitmodelle bereit, die einen individuellen Übergang vom Erwerbsleben zur Pensionierung ermöglichen. 

Außerdem unterhält Swiss Life Select die interne Fachstelle Social Care Consulting. Sie kümmert sich um Mitarbeitende, deren Leistungsfähigkeit im Job vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt ist.